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Späte Meisterwerke

16. November 2021 , 20:00

„Rethinking Beethoven X“ lautete der Arbeitstitel zur neuen Komposition von Jens Joneleit, die der Beethoven-Experte Jan Caeyers und sein Orchester Le Concert Olympique in Berlin präsentieren. Mit diesem Werk werden Beethovens Skizzen zu seiner 10. Sinfonie zu neuem Leben erweckt.

Schuberts Unvollendete und Mozarts Klarinettenkonzert entstanden, ebenso wie Beethovens Skizzen für seine 10. Sinfonie, in der letzten Lebensphase ihrer Schöpfer. Noch wenige Tage vor seinem Tod wiederholte Beethoven in einem Brief das feste Vorhaben, seine 10. Sinfonie fertigzustellen – wozu es leider nicht mehr kam. „Rethinking Beethoven X“ lautete der Arbeitstitel zur neuen Komposition von Jens Joneleit, die er im Auftrag von Le Concert Olympique schrieb. Mit ihr werden Beethovens Skizzen zu seiner 10. Sinfonie zu neuem Leben erweckt. Joneleits leitende Idee ist dabei eine Reise des leibhaftigen Beethoven in die Zukunft. Es geht somit nicht um eine historische Rekonstruktion, sondern um eine zeitgenössische Umsetzung von Beethovens Intentionen. Diesem neuen Stück wird Schuberts Sinfonie h-Moll, D 759, gegenübergestellt, dem wohl bekanntesten Beispiel eines unvollendeten Werks.

Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur, KV 622, das der Komponist zwei Monate vor seinem Tod vollendete, beschließt das Programm. Die Kombination der dunklen Grundfarbe dieses Stücks mit einer relativierenden, fast witzigen Gegenstimmung ist Ausdruck von Mozarts ambivalenter Haltung gegenüber seinem Schicksal in dieser Phase seines Lebens. Sabine Meyer spielt die Originalfassung für Bassettklarinette, eine größere und daher tiefer und dunkler klingende Klarinette.

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Programm

Programm:

Schubert: Sinfonie h-Moll, D. 759 „Die Unvollendete“
Jens Joneleit: sinfonia X – inspiriert durch Skizzenmaterial zur 10. Sinfonie von Beethoven
Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622

 

Mitwirkende:

Sabine Meyer, Bassettklarinette
Jan
CaeyersDirigent 
Le Concert Olympique  

Sabine Meyer

Klarinette

Sabine Meyer gehört weltweit zu den renommiertesten Solisten überhaupt. Ihr ist es zu verdanken, dass die Klarinette, oft als Soloinstrument unterschätzt, das Konzertpodium zurückerobert hat.

In Crailsheim geboren, schlug Sabine Meyer nach Studien in Stuttgart bei Otto Hermann und in Hannover bei Hans Deinzer zunächst die Orchesterlaufbahn ein und wurde Mitglied des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Es folgte ein Engagement als SoloKlarinettistin bei den Berliner Philharmonikern, welches sie jedoch bald aufgab, da sie zunehmend als Solistin gefragt wurde. In mehr als dreißig Jahren führten sie ungezählte Konzerte sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, China und Australien, nach Japan und in die USA.

Sabine Meyer feierte Erfolge als Solistin bei mehr als dreihundert Orchestern im In- und Ausland. Sie gastierte bei allen bedeutenden Orchestern in Deutschland und wurde von den führenden Orchestern der Welt engagiert, so z.B. von den Wiener Philharmonikern, vom Chicago Symphony Orchestra, vom London Philharmonic Orchestra, vom NHK Symphony Orchestra Tokyo, vom Orchestre de la Suisse Romande, den Berliner Philharmonikern, von den Radio-Sinfonieorchestern in Wien, Basel, Warschau, Prag und Budapest sowie von zahlreichen anderen Klangkörpern.

Sabine Meyers besondere Zuneigung gehört der Kammermusik, wobei sie Wert auf eine langfristige, kontinuierliche Zusammenarbeit legt. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie unter anderem mit Künstlern wie Heinrich Schiff, Gidon Kremer, Oleg Maisenberg, Leif Ove Andsnes, Fazil Say, Martin Helmchen, Juliane Banse, dem Hagen Quartett, dem Tokyo String Quartet sowie dem Modigliani Quartett musiziert.

1983 gründete sie mit ihrem Ehemann Reiner Wehle und ihrem Bruder Wolfgang Meyer das „Trio di Clarone". Fast vergessene Original-Kompositionen Mozarts sowie bedeutende Werke der Gegenwart bilden das Repertoire; erweitert durch außergewöhnliche Programme, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem Jazzklarinettisten Michael Riessler.

Im solistischen wie im kammermusikalischen Bereich setzt Sabine Meyer sich immer wieder für zeitgenössische Musik ein - so wurden ihr Werke von Jean Françaix, Edison Denissov, Harald Genzmer, Toshio Hosokawa, Niccolo Castiglioni, Manfred Trojahn, Aribert Reimann, Peter Eötvös und Oscar Bianchi gewidmet.

Sabine Meyer hat zahlreiche Einspielungen bei EMI Classics gemacht; des Weiteren gibt es Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, für Sony sowie für Avi-music. Das aufgenommene Repertoire reicht von der Vorklassik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und umfasst alle wichtigen Werke für Klarinette.

Neben der achtmaligen Auszeichnung mit dem „Echo Klassik“ ist Sabine Meyer Trägerin des „Niedersachsen Preises“, des „Brahms Preises“, des „Praetorius Musikpreises Niedersachsen“; sie ist Mitglied der „Akademie der Künste Hamburg“ und bekam den Orden „Chevalier des Arts
et des Lettres“ verliehen.

Seit 1993 hat Sabine Meyer eine Professur an der Hochschule für Musik in Lübeck inne.

Schauen Sie sich hier unser "Backstage"-Interview mit Sabine Meyer an!

16. November 2021 , 20:00

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