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KING LEAR

22. May 2024 , 19:30 - 21:00

Ein nonverbales Theater der Gesten, das weit über Shakespeares Werk hinausgeht und ihm im Kern doch treu ist: In King Lear präsentieren neun Darstellerinnen eine weibliche Lesart des Klassikers, inszeniert von einem interdisziplinären Künstlerteam aus Hongkong rund um Regisseur Tang Shu-wing, dem „Alchemisten des minimalistischen Theaters“. Nach Aufführungen in Hongkong und Shanghai kommt die preisgekrönte Physical-Theatre-Produktion nun erstmals nach Europa und ist in London, Craiova/Rumänien und Berlin zu sehen.

Der alte König Lear hat sein Reich an zwei seiner Töchter abgegeben – eine fatale Entscheidung, denn bald trachten sie ihm nach dem Leben, worüber Lear wahnsinnig wird. Die verstoßene jüngste Tochter Cordelia will ihn retten. Sie kehrt mit einem Heer zurück, aber verliert die Schlacht.

Tang Shu-wing, als Regisseur nicht zuletzt für seine vielfältigen Shakespeare-Interpretationen international gefeiert, inszeniert den Stoff ganz neu mit den Mitteln des Physical Theatre.

„Auch ohne Worte berührt das Werk noch immer den Kern des Menschseins.“ Theatre Times

Programm

King Lear
nach der Tragödie von William Shakespeare

 

Tang Shu-wing Theatre Studio (Hongkong)
non-verbal theatre of gesture
in Zusammenarbeit mit dem Teatrul Național „Marin Sorescu” din Craiova (Rumänien)

Tang Shu-wing Adaption/Regie
Yip Tung, Lindzay Chan, Amanda Leung, Peggy Chow, Lau Ting-kwan, Ko Kei-yan, Cassandra Tang, Corina Druc, Costinela Ungureanu Schauspiel
Yuen Hon-wai Bühnenbild
Yuen Hon-wai, Jade Leung Kostüme
Yeung Tsz-yan Beleuchtung
Anthony Yeung Sounddesign
Billy Ng Musik

Tang Shu-wing

Tang Shu-wing

Regisseur

Der in Hongkong geborene Tang Shu-wing ist Theaterregisseur und -pädagoge und arbeitet seit 30 Jahren im professionellen Theaterbereich. Er hat mehr als 60 Werke inszeniert, darunter Sprechtheater, nonverbales Theater, Tanztheater und Oper. Tang wird in den Medien als einer der talentiertesten Theaterregisseure Hongkongs gefeiert. Minimalistische Ästhetik und Körpertheater, für die Tang eintritt, sind zu einem Markenzeichen des zeitgenössischen Theaters in Hongkong geworden.

Im Bestreben, verschiedene Ausdrucksformen des Theaters zu erforschen, gründete Tang 1997 das Ensemble No Man’s Land. Er führte Regie bei Three Women in Pearl River Delta (1997), Face (1998), Millennium Autopsy (1999), The Hour We Knew Nothing of Each Other (2000), Between Life and Death (2002) und Deathwatch (2002).

Zwischen 2004 und 2011 arbeitete Tang an der Hong Kong Academy for Performing Arts (HKAPA), wo er innerhalb von fünf Jahren vom Dozenten zum Dekan der Schauspielschule aufstieg. In dieser Zeit führte er u. a. bei Phaedra (2005), Hamlet (2006) und Princess Chang Ping (2007) Regie und bildete viele neue Darsteller:innen aus.

Im Jahr 2011 verließ Tang das HKAPA und gründete das Tang Shu-wing Theatre Studio, dessen Ziel es ist, das Hongkonger Theater mittels sparten- und kulturübergreifender Arbeiten auf internationalen Bühnen zu etablieren. Zahlreiche Tourneen mit verschiedenen Produktionen führten Tang durch China und Asien wie auch nach Europa. Detention (2011), eine nonverbale Komödie, wurde 127 Mal in neun Städten in Europa und Asien aufgeführt und erreichte 25.000 Zuschauer. Sein Tanzdrama Thunderstorm (2012) wurde 2013 bei den Hong Kong Dance Awards mit drei wichtigen Preisen ausgezeichnet und ging auf Tournee in Peking, Shanghai, Guangzhou, Nanjing, Taipeh und Singapur. 2012 und 2015 präsentierte er Titus Andronicus und Macbeth in kantonesischer Sprache am Shakespeare’s Globe in London.

Beim Hong Kong Arts Festival 2015 führte er Regie bei der Oper Datong, die als Highlight in London im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Übergabe Hongkongs an China gezeigt wurde. Seiner Leidenschaft für die Förderung der jüngeren Generation folgend, inszenierte er an der Hong Kong Academy for Performing Arts Les Contes d’Hoffmann (2018) und Idomeneo (2021). Im Januar 2023 übernahm er die Regie für La Bohème an der Oper Hongkong.

Der nun in Berlin gezeigte, rein weiblich besetzte und nonverbale King Lear (2021) kann als Teil seiner kontinuierlichen Erforschung der Funktion des Körpers in verschiedenen Theaterstilen betrachtet werden. In seinen Veröffentlichungen Analysis and Reflections on the Theories of Acting of Meyerhold, Titus Andronicus – Approach in Minimalistic Aesthetics & Physical Theatre und Detention – Out of Curiosity lässt Tang andere an seinen kreativen Erfahrungen teilhaben.

Zahlreiche internationale Auszeichnungen und Berufungen in kulturelle Institutionen Hongkongs belegen die Achtung und Wertschätzung, die Tang und seinem Schaffen zuteilwerden.

Tang Shu-wing Theatre Studio

Das 2011 neu formierte Tang Shu-wing Theatre Studio (gegründet 1997 als No Man’s Land) ist ein Zentrum für Theaterforschung und -praxis. Die minimalistische Körperästhetik des Studios ist nicht durch eine bestimmte Theorie beschränkt, denn für die Künstler:innen besteht der Reiz ihrer Arbeit darin, zu erkennen, wann es auf etwas zu beharren gilt und wann sie sich öffnen sollten. Die Werke des Tang Shu-wing Theatre Studio entstehen aus spezifischen künstlerischen Herangehensweisen und auf Grundlage der Erforschung verwandter Praktiken heraus.

Bisher hat die Kompanie 19 Produktionen erarbeitet, darunter Titus Andronicus, Titus Andronicus 2.0, Detention, Thunderstorm, Why Aren’t You Steve Jobs?, Macbeth, Dead Man’s Cell Phone, Scenes from a Marriage, Larger Than Life und King Lear. Die kooperative Arbeit und gegenseitige Unterstützung im Team ist den Künstler:innen ebenso ein Anliegen wie die gezielte Förderung der jüngeren Generation. So wurde von ihnen im Jahr 2014 das „Physical Theatre Youth Training Programme“ ins Leben gerufen, das sich als Marke in der Theaterausbildung etabliert hat und ihre Mission fortsetzt.

Im November 2020 kuratierte das Studio das 1. Internationale Shakespeare-Festival in Hongkong (das wegen der Pandemie auf Herbst 2022 verschoben wurde) zusammen mit dem Hong Kong Arts Centre und setzte damit einen Meilenstein für die Präsentation Hongkonger Theaterschaffens in der Welt – mithilfe des gemeinsamen kulturellen Erbes von Shakespeares Werk.

In Anerkennung seines Beitrags zur sowie seiner führenden Rolle in der zeitgenössischen Kunst und Kultur wurde das Studio 2019 vom Hong Kong Arts Development Council zur „Eminent Arts Group“ ernannt.

22. May 2024 , 19:30 - 21:00

Urania

Address:

An der Urania 17
Berlin, 10787 Deutschland

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