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EIN DEUTSCHES REQUIEM

19. February 2024 , 20:00

Nach der fulminanten Aufführung des Cherubini-Requiems im Mai 2023 kehren Thomas Hengelbrock und seine Ensembles mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms in die Philharmonie zurück.

Mit diesem berühmten Werk gelang Johannes Brahms im Alter von 35 Jahren der Durchbruch als Komponist. Nachdem Clara Schumann die Partitur studiert hatte, schrieb sie ihm, was Menschen bis heute bei dieser Musik empfinden: „…dass ich ganz und gar erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend. Ich … empfinde den ganzen reichen Schatz dieses Werkes bis ins Innerste, und die Begeisterung, die aus jedem Stücke spricht, rührt mich tief … Ach könnte ich es hören, was gäb ich wohl darum!“

Programm

Johannes Brahms (1833-1897)
Ein deutsches Requiem op. 45

 

Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester
Eleanor Lyons Sopran
Domen Križaj Bariton
Thomas Hengelbrock Dirigent

Balthasar-Neumann-Chor

Der Balthasar-Neumann-Chor gilt international als eines der besten Vokalen­sembles. Mit ihren energetischen Interpretationen sorgen die Sängerinnen und Sänger bei Publikum und Fachpresse gleichermaßen für Begeisterung. Ob Musik aus dem 17. Jahrhundert oder zeitgenössische Komposition, ob Repertoirewerk oder Rarität, ob Messe, Oper, Oratorium oder genreübergrei­fende Produktion: Stets stehen für den 1991 von Thomas Hengelbrock in Freiburg gegründeten Chor neben höchster musikalischer Qualität vor allem die Leidenschaft und ein tiefes Verständnis der Musik im Vordergrund. Dabei sind die exzellenten Sängerinnen und Sänger nicht nur in den Chorreihen zu erleben, sondern sie treten auch solistisch hervor.

Die künstlerische Qualität, die Vielseitigkeit und die Leidenschaft des Balt­hasar-Neumann-Chors setzen international Maßstäbe. So wird das Vokalen­semble in die namhaftesten Konzerthäuser und zu den wichtigsten Festivals eingeladen. Bei der Ruhrtriennale 2018 brachte es gemeinsam mit dem eben­falls von Thomas Hengelbrock gegründeten Cuban-European Youth Orche­stra das Oratorium Maria von Jan Müller-Wieland (*1966) zur Uraufführung. Regelmäßig ist der Chor beim Schleswig-Holstein Musik Festival und bei den Münchner Opernfestspielen zu Gast. Tourneen führten den Balthasar-Neu­mann-Chor bereits nach China, Mexiko, Japan und in die USA. Verstärkt ist er auch in Spanien präsent – beispielsweise in Madrid und Barcelona, beim Festival Internacional de Santander und bei der Quincena Musical de San Sebastián. In Deutschland bauen die Balthasar-Neumann-Ensembles aktuell ihre Präsenz in Freiburg durch eine Kooperation mit den Albert-Konzerten weiter aus. In Hamburg sind sie seit der Saison 2019/20 mit einer eigenen Konzertreihe in der traditionsreichen Laeiszhalle und der Elbphilharmonie zu erleben.

Große Erfolge feiert der Balthasar-Neumann-Chor auf den Opernbühnen der Welt, von Baden-Baden und Salzburg über Aix-en-Provence und Paris bis Madrid und New York. Neben der regelmäßigen Zusammenarbeit mit dem Balthasar-Neumann-Orchester arbeitet der Chor mit Klangkörpern wie dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra und regelmä­ßig mit dem Sinfonieorchester Basel zusammen. Seit 1992 ist Detlef Bratsch­ke künstlerischer Direktor des Balthasar-Neumann-Chores. Am Pult stehen immer wieder auch renommierte Gäste wie Pablo Heras-Casado, Ivor Bolton und Howard Arman.

Balthasar-Neumann-Orchester

 Das Balthasar-Neumann-Orchester, 1995 von Thomas Hengelbrock gegründet, eröffnet als eines der weltweit führenden Originalklangorchester immer wieder neue Sichtweisen auf die Musik unterschiedlicher Epochen – vom Frühbarock bis zur Moderne. Die Mitglieder des Orchesters leben die europäische Idee: Aus rund 25 Ländern kommen sie für ihre Projekte zusammen. Das Repertoire des Baltha­sar-Neumann-Orchesters umfasst Bekanntes, fördert aber auch beinahe Verges­senes zu Tage und bringt ganz Neues zu Gehör.

Wie einst ihr Namensgeber, der große Barockarchitekt Balthasar Neumann, stehen das Balthasar-Neumann-Orchester und der ebenfalls von Thomas Hengelbrock gegründete Balthasar-Neumann-Chor für ein innovatives, ganzheitliches und dis­ziplinübergreifendes Denken. „Musik ist in Töne gegossenes Leben“, dieses Credo bestimmt ihre gemeinsame Arbeit, egal ob sie sich der Barockmusik oder eines brandneuen Werkes annehmen. Mit großem Erfolg werden in Vergessenheit gera­tene musikalische Schätze gehoben, wird Bekanntes in neuer Originalklang-Ge­stalt präsentiert und die Musik immer wieder auch mit anderen Kunstformen wie Tanz oder Literatur verwoben.

 Das Balthasar-Neumann-Orchester gastiert in den renommiertesten Konzerthäu­sern Europas wie dem Konzerthaus Dortmund, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris und dem Palau de la Música Catalana in Barcelona. Es wirkt an Opernpro­duktionen in Baden-Baden, Paris, Aix-en-Provence und Madrid mit und ist beim Schleswig-Holstein Musik ebenso zu erleben wie bei den Salzburger Festspielen. Häufig arbeitet es mit Gastdirigenten wie Teodor Currentzis, Pablo Heras-Casado und Duncan Ward zusammen. Unter den CD-Aufnahmen des Balthasar-Neu­mann-Orchesters und des Balthasar-Neumann-Chors werden mehrere internati­onal als Referenzaufnahmen gefeiert, darunter Mendelssohns Oratorium Elias. Zu seinen jüngeren DVD-Erscheinungen gehören Händels Agrippina in der Inszenie­rung von Robert Carsen und Verdis La Traviata mit Rolando Villazón als Regisseur.

Das Balthasar-Neumann-Orchester ist europaweit im Rahmen von künstlerischen Residenzen präsent, aktuell u.a. in Hamburg, Bologna, im Festspielhaus Ba­den-Baden, im Château de Fontainebleau und beim Festival d’Aix-en-Provence. Neben einem Gramophone Award sind die Balthasar-Neumann-Ensembles Träger mehrerer ECHO-Klassik Preise und des Kulturpreises Baden-Württemberg.

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Eleanor Lyons

Die australische Sopranistin Eleanor Lyons studierte am Sydney Conservatorium of Music und perfektionierte sich anschließend an der Mariinsky Academy of Young Opera Singers in St. Petersburg sowie dem Royal Northern College of Music in Manchester. Zudem war sie Preisträgerin des Vienna State Opera Award der Opera Foundation Australia.

An der Ungarischen Staatsoper in Budapest sang sie die Partie der Anne Truelove in Igor Strawinskys The Rake’s Progress sowie Mimì in Puccinis La Bohème. Als Donna Anna in Mozarts Don Giovanni gab sie ihr vielbeachtetes Rollendebüt an der Opera Australia in Sydney und in einer konzertanten Aufführung in Suzhou (China), während sie an der Flämischen Oper in Antwerpen und Gent als Mimì sowie als Gretchen in einer szenischen Adaption von Schumanns Szenen aus Goethes Faust auf der Bühne stand.

Als gefragte Konzertsängerin war Eleanor Lyons in Brittens War Requiem mit dem Antwerp Symphony Orchestra unter Leitung von Philippe Herreweghe sowie dem Noord Nederlands Orkest unter Stefan Ashbury zu hören. Verdis Messa da Requiem sang sie unter anderem beim Adelaide Festival 2023 in einer von Christian Spuck in Szene gesetzten Produktion der Oper Zürich. Weitere Zusammenarbeiten im Konzertbereich beinhalten Gustav Mahlers 4. Sinfonie und Luciano Berios Folk Songs mit dem Konzerthausorchester Berlin, Maurice Ravels Chansons madécasses und Richard Strauss‘ Vier letzte Lieder mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer sowie Gustav Mahlers Das klagende Lied und – in konzertanter Form – Beethovens Fidelio mit dem Sydney Symphony Orchestra unter Simone Young.

Eine besondere Zusammenarbeit verbindet Eleanor Lyons mit Philippe Herreweghe und dem Orchestre des Champs Elysées, mit welchem sie sich sowohl für Beethovens Oratorium Christus am Ölberge als auch für dessen Missa Solemnis auf Europatournee begab. Zudem gab sie mit Ralph Vaughan Williams‘ Sea Symphony unter Dennis Russell Davies ihr vielbeachtetes Debüt beim MDR-Sinfonieorchester und trat mit Bruckners Psalm 150 mit den Wiener Symphonikern unter Petr Popelka im Wiener Musikverein auf. Beim Festival Les Chorégies d‘Orange war sie zum französischen Nationalfeiertag als Solistin in Beethovens Missa Solemnis unter John Nelson zu erleben.

Projekte der aktuellen Spielzeit umfassen unter anderem Mahlers 2. Sinfonie mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter Kazuki Yamada, Mendelssohns 2. Sinfonie „Lobgesang“ mit den Wiener Symphonikern unter Marie Jacquot, Strauss‘ Vier letzte Lieder mit dem Canberra Symphony Orchestra sowie ein Neujahrskonzert mit dem Polish National Radio Symphony Orchestra. Mit dem Sydney Symphony Orchestra unter Simone Young ist Eleanor Lyons erstmals als Freia in konzertanten Aufführungen von Das Rheingold zu erleben.

Domen Križaj

Domen Križaj

Der Bariton Domen Križaj ist Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt, wo er in der aktuellen Saison als Rodrigo in Verdis Don Carlo, Graf Almaviva in Mozarts Le Nozze di Figaro, Wolfram von Eschenbach in Wagners Tannhäusersowie Papageno in Mozarts Zauberflöte zu erleben ist.

Zuvor war er Ensemblemitglied am Theater Basel, wo er als Marcello in La Bohème, Ned Keene in Peter Grimes und Pavel in Nonos Al gran sole carico d'amore auftrat. Weitere Rollen sind Sharpless in Madama Butterfly, Kaiser Overall in Ulmanns Der Kaiser von Atlantis, Frostgeist und Grimbald in Purcells King Arthur, Arzt in Debussys Pelléas et Mélisande, Barone Douphol in La Traviata, Pfleger des Orest in Elektra, Sam in Bernsteins Trouble in Tahiti und Albert in Dai Fujikuras neuer Oper Goldkäfer. In Frankfurt trat er als Albert in Werther, Lescaut in Manon Lescaut, Konsul Sharpless in Madama Butterfly, Don Alfonso in Cosi fan tutte, Heerrufer des Königs in Lohengrin, Graf in Capriccio, in der Titelrolle als Onegin und als Zar in Der Zar lässt sich fotografieren auf.

Er sang die Titelrolle in Eugen Onegin beim Festival Zomeropera Alden Biesen in Belgien und Albert in Werther am Kroatischen Nationaltheater in Rijeka. In der Spielzeit 2020/2021 begann eine intensive Zusammenarbeit mit den Tiroler Festspielen Erl, wo er den David in L'amico Fritz verkörperte und mehrere Konzerte gab. In der Saison 2022/2023 trat er außerdem im Festspielhaus Baden-Baden als Alfio in Cavalleria rusticana auf und er gab sein Debüt in seiner Heimat als Rodrigo in Don Carlo am Slowenischen Nationaltheater Maribor. Als aktiver Konzertsänger sang er mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, der Camerata Salzburg, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien sowie dem SWR Symphonieorchester.

Domen Križaj machte 2017 seinen Masterabschluss an der Musikakademie der Universität Ljubljana, wo er bei Prof. Matjaž Robavs studierte, nachdem er an der gleichen Universität auch ein Medizinstudium absolviert hatte. Er gewann unter anderem den 2. Preis beim Wettbewerb Neue Stimmen 2019, den 1. Preis und den Liedpreis beim Ada-Sari-Wettbewerb 2017, den 1. Preis beim Ferruccio-Tagliavini-Wettbewerb, den 1. Preis beim Petar-Konjović-Wettbewerb und dreimal den 1. Preis beim Wettbewerb junger slowenischer Musiker (TEMSIG). In Salzburg war er Preisträger der Internationalen Musikakademie 2012 und nahm im darauffolgenden Jahr am Young Singers Project teil, wo er als Deputati fiamminghi in Don Carlo und als Englischer Hauptmann in Braunfels' Jeanne d'Arc bei den Salzburger Festspielen auftrat. Im Jahr 2016 wurde er zur Teilnahme an der Fernsehsendung Junge Opernstars des SWR eingeladen.

Thomas Hengelbrock

Thomas Hengelbrock zählt zu den vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Seine epochen- und spartenübergreifende Arbeit ist stets das Ergebnis einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem musikalischen Text, Sinn und Ge­halt der Werke. Mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester gründete er zwei Originalklang-Spitzenformationen, mit denen er seit über 25 Jahren international Erfolge feiert. Auch für Klangkörper wie die Wiener Philharmoni­ker, das Royal Concertgebouw Orchestra, die Münchner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, das Orchestre National de France oder das Tonhalle-Or­chester Zürich ist er ein gefragter Partner.

Als begeisterter und begeisternder Musikentdecker widmet sich Thomas Hengelbrock einem Repertoire, das von der Alten Musik über das 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischen Werken reicht und alle Genres umfasst. Er bringt fast vergessene Kompositionen an die Öffentlichkeit oder ermöglicht durch seine Projekte – etwa Parsifal auf originalem Instrumenta­rium – die Neubewertung des Standardrepertoires. Legendär sind seine epo­chenübergreifenden Konzertprogramme, die oft verblüffende musikalische Verwandtschaften aufdecken und ausgewählte Themen kreativ umkreisen und erschließen.

Im Rahmen von Assistenztätigkeiten kam Thomas Hengelbrock früh mit bedeutenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik wie Witold Lu­tosławski, Mauricio Kagel und Antal Doráti in Kontakt. Noch heute bildet die Musik der unmittelbaren Gegenwart einen wichtigen Teil seines Wirkens. So leitete er die Uraufführungen von Jan Müller-Wielands Oratorium Maria bei der Ruhrtriennale 2018 und von Wolfgang Rihms Reminiszenz bei der Eröff­nung der Elbphilharmonie im Januar 2017. Auch mit den Komponist:innen Jörg Widmann, Simon Wills, Lotta Wennäkoski, Qigang Chen und Erkki-Sven Tüür arbeitet er zusammen.

Als Operndirigent ist er an Häusern wie der Opéra national de Paris, dem Théâtre des Champs-Elysées, dem Teatro Real in Madrid, dem Londoner Royal Opera House, Covent Garden, der Berliner Staatsoper sowie bei den Festivals in Baden-Baden, Aix-en-Provence und Salzburg zu erleben. Im Herbst 2020 eröffneten Thomas Hengelbrock und die Balthasar-Neumann-Ensembles außerdem eine eigene Résidence Artistique im Château de Fontainebleau, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht.

In Produktionen mit den Balthasar-Neumann-Ensembles führt Thomas Hengelbrock auch selbst Regie, beispielsweise bei Purcells Dido und Aeneas oder Mozarts Don Giovanni. Musikalisch-literarische Projekte mit Schauspie­ler:innen wie Klaus Maria Brandauer, Johanna Wokalek und Graham Valentine 17 bilden einen weiteren Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit. Eigene Fassungen von Griegs Peer Gynt und Schumanns Szenen aus Goethes Faust verschmelzen Musik und Weltliteratur miteinander. Mit der Choreografin Pina Bausch erarbeitete er 2005 eine gefeierte Inszenierung von Glucks Orphée et Eurydice an der Opéra de Paris, die bis heute in zahlreichen Ländern gastiert.

Thomas Hengelbrock ist ein enthusiastischer Musikvermittler und fördert junge Künstler:innen unter anderem im Rahmen der von ihm gegründeten Balthasar-Neumann-Akademie und seiner Cuban-European Youth Academy (CuE). Für seine Verdienste wurde ihm 2016 der Herbert von Karajan Musik­preis verliehen. Darüber hinaus ist er langjähriger Schirmherr des Kinder-Pal­liativ-Betreuungsvereins KinderPaCT.

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19. February 2024 , 20:00

Philharmonie Berlin – Großer Saal

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Philharmonie Berlin, Großer Saal
Berlin, Deutschland

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