Vier Darsteller verteilen Bücher auf der Bühne und verweisen damit auf eine Szene aus Parajanovs Film *Die Farbe der Granatäpfel*, in der Bücher auf dem Dach des Klosters Sanahin liegen, um nach einem Regen zu trocknen. Die Schauspieler legen die Bücher aus und sprechen über das Leben, die Kunst, den Tod, die Liebe, die Trauer, Gott, die Zärtlichkeit und die Ewigkeit. Die Buchseiten rascheln im Wind. Es ist wunderschön.
To Forget („Moranal“ auf Armenisch) ist eine Performance, die das Leben und die Kunst von Sergei Parajanov feiert. Der Performance-Künstler und queere Mann lebte in der Zeit der sowjetischen Diktatur, lange bevor diese Begriffe in Gebrauch kamen. *To Forget* ist ein Versuch von Menschen aus Armenien, ihre Individualität zu verstehen und ihre Identität und Weltsicht angesichts des allgegenwärtigen imperialen Drucks und der kolonialen Praktiken zu bewahren.
Parajanov war ein Schöpfer der Schönheit in der Dystopie des Sowjetregimes. Die Inszenierung macht sich seine Überzeugung zu eigen, dass die Welt ein Kunstwerk an sich ist. Sie ist eine ehrfürchtige Annäherung an Parajanovs Lebensregeln und seine Fähigkeit, Schönheit zu erkennen, sie unter den monströsesten Bedingungen zu erschaffen und in der Schönheit Erlösung von Trauer oder Ungerechtigkeit zu finden.