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TO FORGET

20. November 2024 , 17:00

Vier Darsteller verteilen Bücher auf der Bühne und verweisen damit auf eine Szene aus Parajanovs Film *Die Farbe der Granatäpfel*, in der Bücher auf dem Dach des Klosters Sanahin liegen, um nach einem Regen zu trocknen. Die Schauspieler legen die Bücher aus und sprechen über das Leben, die Kunst, den Tod, die Liebe, die Trauer, Gott, die Zärtlichkeit und die Ewigkeit. Die Buchseiten rascheln im Wind. Es ist wunderschön.

To Forget („Moranal“ auf Armenisch) ist eine Performance, die das Leben und die Kunst von Sergei Parajanov feiert. Der Performance-Künstler und queere Mann lebte in der Zeit der sowjetischen Diktatur, lange bevor diese Begriffe in Gebrauch kamen. *To Forget* ist ein Versuch von Menschen aus Armenien, ihre Individualität zu verstehen und ihre Identität und Weltsicht angesichts des allgegenwärtigen imperialen Drucks und der kolonialen Praktiken zu bewahren.

Parajanov war ein Schöpfer der Schönheit in der Dystopie des Sowjetregimes. Die Inszenierung macht sich seine Überzeugung zu eigen, dass die Welt ein Kunstwerk an sich ist. Sie ist eine ehrfürchtige Annäherung an Parajanovs Lebensregeln und seine Fähigkeit, Schönheit zu erkennen, sie unter den monströsesten Bedingungen zu erschaffen und in der Schönheit Erlösung von Trauer oder Ungerechtigkeit zu finden.

 

Programm

Ilya Moshchitsky
To Forget

Cast:

Andranik Mikaelyan 
Zhanna Velitsyan 
Maria Seyranyan
Aelita Gevorkyan
Katya Kramarenko

Ilya Moshchitsky Konzept und Inszenierung
Dmitry Simonov, Viсtoria Bagoyan Produktion
Sergey Kretenchuk Kostüme

Sergey Parajanov (1924-1990) Filmregisseur, Drehbuchautor und Künstler

Mit freundlicher Unterstützung des Armenian Museum of Contemporary and Experimental Art

Ilya Moshchitsky

ILYA MOSHCHITSKY

theater director

Ilya Moshchitsky schloss 2005 sein Regiestudium an der St. Petersburger Theaterakademie ab und war Gast am Vsevolod Meyerhold Center in Moskau.

Er kreiert genreübergreifende, transgressive Performances in akademischen Staatstheatern, auf unabhängigen und experimentellen Bühnen und sogar in Zirkussen. Moshchitsky ist Preisträger des „Breakthrough“-Preises für die beste Regie für das Stück *The Trial of John Demjanjuk. Holocaust Cabaret* und wurde mit dem Stück *The Book of Disquiet* für die Goldene Maske nominiert.

Er ist der Gründer der Theatergruppe Chronotope Temporary Association. Seit März 2022 lebt und arbeitet Ilya Moshchitsky in Eriwan.

Unbenannt

SERGEY PARAJANOV

film director, screenwriter and artist

Parajanov, einer der größten Meister der Filmkunst des 20. Jahrhunderts, wurde als Sohn armenischer Eltern in Georgien geboren. Nach seinem Abschluss am Gerassimow-Institut für Kinematographie im Jahr 1952 begann er im Filmstudio Dovzhenko in Kiew zu arbeiten.

Weltruhm erlangte Parajanov mit den Kultfilmen *Schatten der vergessenen Vorfahren* (1965) und *Die Farbe der Granatäpfel* (1968), die heute zu den wichtigsten Werken der Filmgeschichte gezählt werden und ihn damals als einen der Begründer des „poetischen Kinos“ etablierten. Parajanov hatte legendäre Bewunderer wie Fellini, Godard und Tarkowski, aber seine Filme entsprachen nicht dem von den sowjetischen Behörden geforderten strengen sozialistischen Realismus. Parajanov kritisierte offen die Kulturpolitik der Regierung und widersetzte sich der Zensur, was zu seiner dreimaligen Verhaftung führte. Im Jahr 1973 wurde er unter dem Vorwurf der Homosexualität verhaftet und verbrachte vier Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung wurde ihm verboten, in Kiew zu leben und Filme zu drehen, und er war gezwungen, in seine Heimatstadt Tiflis zurückzukehren. Neben seinen Filmen schuf Sergei Parajanov zwei Dutzend Drehbücher, von denen die meisten nicht verfilmt wurden. Sergei Parajanov schuf auch Werke bildender Kunst, darunter Zeichnungen, Collagen, Installationen, Skulpturen, Hüte und Puppen.

Künstler

Ilya Moshchitsky

Ilya Moshchitsky

theater director

Ilya Moshchitsky completed his directing studies at the St. Petersburg Theatre Academy in 2005 and was a guest at the Vsevolod Meyerhold Center in Moscow.

He creates cross-genre, transgressive performances in academic state theatres, on independent and experimental stages and even in circuses. Moshchitsky is the winner of the ‘Breakthrough’ award for best director for the play The Trial of John Demjanjuk. Holocaust Cabaret and was nominated for the Golden Mask with the play The Book of Disquiet.

He is the founder of the theatre group Chronotope Temporary Association. Ilya Moshchitsky has been living and working in Yerevan since March 2022.

Sergei Parajanov

Sergei Parajanov

film director, screenwriter and artist

Parajanov, one of the greatest masters of 20th century cinematography, was born in Georgia to Armenian parents. After graduating from the Gerasimov Institute of Cinematography in 1952, he began working at the Dovzhenko film studio in Kiev.

Parajanov achieved world fame with the cult films Shadow of Forgotten Ancestors (1965) and The Colour of Pomegranates (1968), which are now considered among the most important works in film history and established him as one of the founders of ‘poetic cinema’ at the time. Parajanov had legendary admirers such as Fellini, Godard and Tarkovsky, but his films did not conform to the strict socialist realism demanded by the Soviet authorities. Parajanov openly criticised the government's cultural policy and defied censorship, which led to his arrest three times. In 1973, he was arrested on charges of homosexuality and spent four years in prison. After his release, he was banned from living and making films in Kiev and was forced to return to his hometown of Tbilisi. In addition to his films, Sergei Parajanov wrote two dozen screenplays, most of which were never made into films. Sergei Parajanov also created works of visual art, including drawings, collages, installations, sculptures, hats and puppets.

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20. November 2024 , 17:00

Theater im Delphi

Address:

Gustav-Adolf-Straße 2
Berlin (Weißensee), 13086 Deutschland

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