Die räumliche Klangaktion von PHØNIX16 erforscht Klang und seine Migration, die Klänge dieser Migration und die Migration dieser Klänge. Das Programm kontrastiert das Werk des slowenisch-französischen Komponisten Vinko Globokar, Airs de voyages vers l’intérieur („Lieder von der Reise zu sich selbst“), in dem slowenische Rhythmen die Idiome der zeitgenössischen Musiksprache durchbrechen und in einem rituellen Tanz der Sänger gipfeln, mit den sinnlichen und poetischen Marian Antiphons des in Leipzig lebenden ukrainischen Komponisten Maxim Kolomiiets. Obwohl die Antiphonen in Kiew geschrieben wurden, sind sie in Europa noch nie in ihrer Gesamtheit aufgeführt worden.
Das neue Auftragswerk des in Teheran geborenen und in Dresden lebenden Samir TimajChi für acht Sänger und Schallwandler reflektiert einen Zustand der Leere und des Verlusts und verwandelt die acht Sänger:innen dank der Live-Klangumwandlung des Schallwandlers in einen polyphonen, ephemeren Chor. Schließlich enthält das Programm eine kollektive Komposition, Transmission with Katalin für drei Sänger:innen und Elektronik. Sie basiert auf dem Werk der in Ungarn lebenden serbischen Dichterin Katalin Ladik, die die Grenzen des poetischen Ausdrucks durch erweiterte Gesangstechniken und einen Rückgriff auf archaische Formen der Folklore erweitert.