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VOICES Festival: EREIGNISSE Neue Vocalsolisten

15. October 2023 , 20:30 - 22:00

Die Dialektik von Freiheit und Unterdrückung zieht sich als Leitthema durch das vielfältige künstlerische Programm dieses Konzerts der Neuen Vocalsolisten. Zur Aufführung kommen Werke, die speziell für die Neuen Vocalsolisten geschrieben wurden und erstmals öffentlich präsentiert werden. Die von der Künstlerin Olga Bubich aufgezeichneten Erinnerungen von Frauen, die die Revolution in Belarus 2020 miterlebt haben, bilden die Grundlage des neuen Stücks von Sergej Newski. Die leisen, aber deutlichen Stimmen von Frauen, die auf dem Taksim-Platz in Istanbul protestierten, finden sich im Kelimeler der türkischen Komponistin Zeynep Gedizlioglu wieder. Die in der Ukraine geborene und in Berlin lebende Komponistin Alexandra Filonenko verwandelt Heiner Müllers „Hamletmaschine“ in eine Metapher für die Entstehung von Sprache aus Atem und Geräusch. Schließlich bilden die Uraufführungen der herausragenden Komponisten Maksim Kolomiiets und Vladimir Rannev, dessen Zyklus „EREIGNISSE“ auf Thomas Bernhards gleichnamigen Kurzgeschichten basiert und die Unterdrückung individueller Freiheit beschreibt: eine poetische, aber klare Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit.

Programm

Dauer: 70 Minuten ohne Pause

Vladimir Rannev
EREIGNISSE nach ausgewählten Texten von Thomas Bernhard (Uraufführung)

Sergej Newski/Olga Bubich
Art of (not) Forgetting für vier Stimmen und Video (Uraufführung)

Alexandra Filonenko
Nackt für Countertenor

Maxim Kolomiiets
Neues Werk für sechs Stimmen (Uraufführung)

Zeynep Gedizlioglu
Kelimeler

„Art of (not) forgetting“ von Sergej Newski / Olga Bubich wurde von Musik der Jahrhunderte und PlattformB beauftragt.
Maxim Kolomiiets neues Werk für sechs Stimmen wurde von Musik der Jahrhunderte beauftragt.
„EREIGNISSE“ von Vladimir Rannev wurde beauftragt vom Musikfonds und Neustart Kultur.

Werktexte in deutscher, englischer, ukrainischer und türkischer Sprache, mit Übersetzung der Texte im Programmheft.

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Neue Vocalsolisten

Susanne Leitz-Lorey, Sopran
Truike van der Poel, Mezzosopran
Daniel Gloger, Coutntertenor
Martin Nagy, Tenor
Guillermo Anzorena, Bariton
Andreas Fischer, Bass

Die Sänger*innen der Neuen Vocalsolisten verstehen sich als Forscher und Entdecker: Im Austausch mit Komponist*innen suchen sie stets nach neuen vokalen Ausdrucksformen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Zusammenarbeit mit Künstler*innen, die virtuos die Möglichkeiten der digitalen Medien ausreizen, mit Lust an der Vernetzung, im Spiel mit den Genres, im Auflösen von Raum, von Perspektiven und Funktionen. So prägen eigensinnige interdisziplinäre Formate zwischen Musiktheater, Performance, Installation und Konzert-Inszenierung die Projekte des Ensembles, dessen Arbeit mit über 30 Uraufführungen jährlich weltweit als führend und einzigartig im Bereich der zeitgenössischen Vokalmusik angesehen wird.

Olga Bubich by Andrei Dubinin

Olga Bubich

Fotografin

Die belarussische Autorin, Fotografin, Dozentin und Kuratorin hat drei Fotobücher und mehr als 300 Essays, Rezensionen und Interviews verfasst, die in belarussischen, ukrainischen, russischen, georgischen, deutschen, österreichischen, schwedischen, britischen und amerikanischen Medien veröffentlicht wurden. 13 Jahre lang arbeitete sie an der Belarussischen Staatlichen Universität und unterrichtete Englisch und visuelle Kommunikation. Seit 2014 ist sie Teammitglied von "The Month of Photography in Minsk" - dem einzigen unabhängigen Fotofestival des Landes. Seit 2021 beschäftigt sie sich mit Erinnerungsforschung, dem Thema, dem sie ihr letztes Fotobuch The Art of (Not) Forgetting sowie eine Reihe von Ausstellungen und Essays gewidmet hat. Momentan lebt Olga als ICORN-Stipendiatin in Berlin.

Text und Logo - Lila
15. October 2023 , 20:30 - 22:00

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