Der französisch-griechische Pianist Pavlos Antoniadis arbeitet seit vielen Jahren an der Entwicklung einer Schnittstelle, die die kleinste Bewegung eines Pianisten in Klang umwandelt.
Seine Performance wird sich auf das Ergebnis dieses Projekts konzentrieren, ein groß angelegtes Werk mit Video und künstlicher Intelligenz mit dem Titel 你們是蟲子 (You Are Bugs) – Hommage an Liu Cixin, für Klavier, R-IoT-Sensoren und KI-Agenten. Die Idee der Interaktion zwischen Musik und mathematischen Modellen spiegelt sich auch in drei weiteren Werken des Programms wider: Tiento del Tercer Tono des spanischen Spätrenaissance-Komponisten Antonio de Cabezón (1510-1566), Horatio Radulescus Vierte Sonate – eine poetische Interpretation der physikalischen Qualitäten von Klang – und die Berliner Erstaufführung von ALGOL, einem Werk des Nachkriegs-Avantgarde-Klassikers Nicolaus A. Huber, inspiriert durch den Briefwechsel zwischen C. G. Jung, dem Begründer der Psychoanalyse, und dem Quantenphysiker Wolfgang Pauli.
Auf dem Programm steht auch das virtuose Stück No des im Exil lebenden russischen Komponisten Dmitry Burtsev, und den Abschluss bildet Sofferte Onde Serene für Klavier und Elektronik (1977) von Luigi Nono, einem der größten Zukunftsvisionäre der Musikgeschichte, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Das Stück, eine Fusion zwischen dem lebenden Pianisten und der elektronischen Klangwolke, wurde für den in diesem Jahr verstorbenen Pianisten Maurizio Pollini geschrieben und ihm gewidmet.