Obwohl Henri Dutilleux ein Zeitgenosse und Kollege vom Avantgardisten Pierre Boulez war, war ihm dessen Klangsprache stets zu dogmatisch. Dutilleux liebte vielmehr den musikalischen »Duft« und den Klangfarbenreichtum, der ihn mit seinem großen Landsmann Debussy verband. Mit seiner Zweiten Sinfonie schrieb Dutilleux 1959 ein Werk, das von Ferne an die Musik des 18. Jahrhunderts anknüpft.
Vom Dutilleux-Idol Debussy und seinen für Sopran und Orchester eingerichteten »Ariettes oubliées« geht es nach der Pause nach Russland. Hier lernte Debussy auf mehreren Reisen die Musik des Landes kennen. Eine Begegnung mit dem Großmeister der Instrumentierung Nikolai Rimski-Korsakow kam jedoch nicht zustande. All die zarten und prächtigen Klangfarben, mit denen Rimski-Korsakow sein orientalisches Orchestermärchen »Scheherazade« ausschmückte, sollten Debussy dennoch maßgeblich prägen.