Das MDR-Sinfonieorchester ist das älteste Radio-Orchester Deutschlands und pflegt auch zwei Jahre vor seinem hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2024 die Grundsätze seiner Entstehungszeit: Es bringt kulturelle Bildung und musikalische Unterhaltung zu den Menschen, live oder über den »Äther«; es spiegelt den kreativen Geist Mitteldeutschlands, für den stellvertretend Komponisten wie Bach, Mendelssohn, Wagner, Schumann, Liszt und Weill stehen. Es pflegt die musikalischen Traditionen und die Musik der Gegenwart; neueste Musik und genreübergreifende Konzertformate gehören ebenso auf den Spielplan wie lebendige Aufführungen des traditionellen Repertoires.
Als Rundfunkorchester der Region pflegt das MDR-Sinfonieorchester seine Präsenz gerade auch außerhalb der musikalischen Ballungszentren Mitteldeutschlands. Die Produktion von außergewöhnlichem Repertoire für das Radioprogramm sowie von digitalen Formaten, vor allem im Education-Bereich, gehört ebenso vermehrt zu den Aufgaben des Klangkörpers wie die Einspielung von Filmmusiken. Zu den Soundtrack-Produktionen zählt u. a. die Musik zur Serie „Sense8“ von Lilly und Lana Wachowski, zu Tom Tykwers Filmen „Cloud Atlas“, „Hologram for a King“ und dessen Serie „Babylon Berlin“. Außerdem hat das MDR-Sinfonieorchester (mit dem MDR-Kinderchor) die Musik zur Kika-Serie „Beutolomäus“ eingespielt, sowie für ARTE die Musik zu den Stummfilmen „Prinz Achmed“, „Silvester“ und „Mr. Radio“.
Die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, die als Chefdirigenten an der Spitze des MDR-Sinfonieorchesters standen – darunter Kristjan Järvi, Jun Märkl, Fabio Luisi, Wolf-Dieter Hauschild, Herbert Kegel, Hermann Abendroth – haben die Vielseitigkeit des Orchesters geprägt. Seit Sommer 2020 ist Dennis Russell Davies Chefdirigent und gestaltet als erfahrener Orchestererzieher und versierter Programmplaner die ausgefallene Repertoirekultur des Klangkörpers.
Zu den vielen Gastdirigenten, die in jüngerer Zeit das MDR-Sinfonieorchester geleitet haben, gehören u. a. Krzysztof Urbański, Stefan Asbury, Alain Altinoglu, Roberto Abbado, Bertrand de Billy, James Gaffigan, Neeme Järvi, Michail Jurowski, Kristiina Poska, Santtu-Matias Rouvali, Markus Stenz, Frank Strobel, Karl-Heinz Steffens, Robert Trevino, Jan Willem de Vriend, Kazuki Yamada, Simone Young, Lothar Zagrosek, aber auch Dirigenten der jungen Generation wie Ariane Matiakh, Anja Bihlmaier, Duncan Ward, Nicholas Carter und Klaus Mäkelä. Gastkünstler wie Julia Fischer, Renaud und Gautier Capuçon, Alexander Toradze, Jean-Yves Thibaudet, Pekka Kuusisto, Gabriela Montero, Nils Mönkemeyer, Antoine Tamestit und Nicolas Altstaedt prägten die Programme. Wolfgang Muthspiel, Francesco Tristano, Stefano Bollani, Bryce Dessner, Hauschka, Max Richter und Anoushka Shankar fügten mit ihren Konzerten eine wichtige Farbe hinzu.
Als Rundfunkorchester der Region pflegt das MDR-Sinfonieorchester seine Präsenz gerade auch außerhalb der musikalischen Ballungszentren Mitteldeutschlands und konzertiert in Orten von Altenburg bis Zeulenroda. Gastspiele führen es in der Saison 2022/23 außerdem in die Philharmonie Berlin, die Elbphilharmonie Hamburg, nach Ludwigsburg und in die Leipziger Partnerstadt Brno.