Expressiver, kompromissloser als Gringolts kann man kaum Geige spielen. (Süddeutsche Zeitung, Harald Eggebrecht)
Der russische Geiger Ilya Gringolts überzeugt mit hochvirtuosem Spiel und feinsinnigen Interpretationen und sucht dabei stets nach neuen musikalischen Herausforderungen. Als gefragter Solist widmet er sich neben dem großen Orchesterrepertoire auch selten gespielten sowie zeitgenössischen Werken; daneben gilt Ilya Gringolts‘ Interesse der historischen Aufführungspraxis. So schmücken virtuoses frühes Repertoire von Locatelli oder Leclair sowie Paganinis Solowerke und Orchesterkonzerte seine Konzertprogramme. Neue Werke von Peter Maxwell Davies, Christophe Bertrand, Bernhard Lang, Beat Furrer und Michael Jarrell wurden von ihm aus der Taufe gehoben. 2020 gründeten Ilya Gringolts und Ilan Volkov die I&I Foundation zur Förderung zeitgenössischer Musik, die Aufträge an junge Komponist:innen vergibt.
In die Saison 2022/23 startete Ilya Gringolts beim Musikfest Berlin gemeinsam mit Nicolas Altstaedt und Lawrence Power anlässlich Wolfgang Rihms 70. Geburtstages. Weitere Einladungen führen ihn zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem ORF Radio-Symphonie Orchester Wien, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Andrey Boreyko, dem Helsinki Philharmonic und Radio Filharmonisch Orkest unter Hannu Lintu, dem Oslo Philharmonic unter Klaus Mäkelä und zum National Symphony Orchestra Taiwan. Die Camerata Bern leitet er von der Violine aus an der Elbphilharmonie Hamburg, mit dem Australian Chamber Orchestra kommt er wieder für eine ausgedehnte Tournee durch Australien zusammen.
Ilya Gringolts konzertierte mit namhaften Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, NHK Symphony Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra, Singa¬pore Symphony Or-chestra, Royal Stockholm Philharmonic, St. Petersburg Philharmonic, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Mahler Chamber Orchestra. Jüngste Höhepunkte waren Projekte mit dem Santa Cecilia Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Wiener Symphonikern, dem SWR Symphonieorchester, den Bamberger Symphonikern, dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra sowie dem Orchestre National des Pays de la Loire. Play-Lead-Projekte führten ihn zuletzt mit dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Franz Liszt Chamber Orchestra, der Camerata Bern und dem Ensemble Resonanz zusammen.
Für seine mit dem Diapason d’Or und Gramophone Editor’s Choice Award prämierte Einspielung von Locatellis Il labirinto armonico (2021) leitete Ilya Gringolts das Finnish Baroque Orchestra vom Pult aus. Es folgte noch im selben Jahr die SoloCD Ciaccona mit Werken von Bach, Pauset, Gerhard und Holliger, die ebenfalls den Gramophone Editor’s Choice Award erhielt. Seine umfangreiche Diskografie mit hochgelobten CD-Produktionen u.a. für die Deutsche Grammophon, BIS und Hyperion beinhaltet auch die von der Kritik gefeierte Einspielung von Paganinis 24 Capricen für Violine solo sowie die Einspielung des kompletten Violinwerks von Strawinsky (2018), aufgenommen mit dem Orquesta Sinfónica de Galicia unter Dima Slobodeniouk und ausgezeichnet mit dem Diapason d’Or.
Als Primarius des Gringolts Quartetts feierte er Erfolge unter anderem bei den Salzburger Festspielen, beim Lucerne Festival, dem Edinburgh Festival, im Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Luxembourg, der Elbphilharmonie Hamburg und dem Teatro La Fenice in Venedig. Als äußerst geschätzter Kammermusiker arbeitet Ilya Gringolts regelmäßig mit Künstlern wie Nicolas Altstaedt, Alexander Lonquich, James Boyd, Itamar Golan, Peter Laul, Aleksandar Madzar, Christian Poltera, Lawrence Power und Jörg Widmann zusammen.
Nachdem er zunächst Violine und Komposition in St. Petersburg studiert hatte, setzte Ilya Gringolts sein Studium bei Itzhak Perlman an der Juilliard School fort. Er ist bis heute jüngster Gewinner des internationalen Violin-Wettbewerbs Premio Paganini (1998) und war BBC New Generation Artist der ersten Stunde. Neben seiner Tätigkeit als Professor an der Zürcher Hochschule der Künste wurde Ilya Gringolts ab 2021 an die renommierten Accademia Chigiana in Siena berufen. Er spielt eine Violine von Stradivari (1718 „ex-Prové“).